Noch heute
orientiert sich die Sprachwissenschaft bei der
Gliederung der deutschen Dialekte an der Zweiten
Lautverschiebung, die sich zwischen dem 6. und 8.
Jahrhundert ereignete. In
den südlichsten Dialekten (Oberdeutsch) wurden
alle Veränderungen wirksam, die zur Zweiten
Lautverschiebung gehören - im Niederdeutschen
keine.
Die westmitteldeutschen
Dialekte, die
unsere Karte zeigt, werden daran unterschieden,
daß die Verschiebung eines einzelnen Lautes den
jeweils nördlicher angesiedelten Dialektraum
nicht erreicht hat.
Wenn Sie sich hier die
Weihnachtsgeschichte in den verschiedenen
Dialekten anhören, können Sie solche
Unterschiede bemerken:
In Köln "maht" sich
Josef auf den Weg; im Niederdeutschen und Niederländischen
heißt es "maken".
Im Rheinfränkischen (Hessisch
und Pfälzisch) heißt es "das" und
"was", im Ripuarischen und
Moselfränkischen noch "dat" und
"wat".
Am auffälligsten ist wohl
das /t/ am Wortanfang, das sich nur im Niederdeutschen
und Niederländischen erhalten hat. Dort sagt man "Tied"
statt "Zeit" und "to" statt "zu".
Entdecken Sie beim Hören diese und andere
Unterschiede - auch unsere Karte wird Ihnen
dabei helfen.
Nicht nur in der Lautlehre,
auch im Wortschatz gibt es Vieles zu entdecken
- hören Sie beispielsweise einmal, wie man das Kind Jesus nennt!
|